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Street Photography in China
Nachdem ich mich bisher hauptsächlich auf Landschafts- und Städtefotografie konzentrierte, nahm ich meinen Aufenthalt in China zum Anlass, auch mal eine andere Art der Fotografie auszuprobieren - die Straßenfotografie.
Straßenfotografie ist eine Genrebezeichnung der Fotografie, die zahlreiche Fotografen und Stile umfasst. Allgemein ist damit eine Fotografie gemeint, die im öffentlichen Raum entsteht, auf Straßen, in Geschäfte oder Cafés hineinblickend, Passantengruppen oder Einzelne herausgreifend, oftmals als Momentaufnahme, aber ebenso essayhafte Abfolge und Milieustudie. (Wikipedia)
Und so machte ich mich einige Male auf den Weg, um die Menschen auf der Straße oder in Situationen, die uns nicht alltäglich sind, mit der Kamera einzufangen (bitte auf die Bilder klicken um sie in der gesamten Größe anzuzeigen).
Zuerst hatte ich ein paar Bedenken, doch diese nahmen mir die Chinesen bereits nach kurzer Zeit. Denn nicht zu selten wurden ich und meine Kollegen mehr oder weniger freiwillig Ziel von Schnappschüssen und auch allgemein fotografierten die Chinesen alles, was ihnen vor die Linse kam. Und so legte sich auch bei mir bald die Scheu, Menschen zu fotografieren.
Sonnenschutz
Damen, die etwas auf sich halten, versuchen so gut wie möglich ihren weißen Teint zu behalten. Gebräunte Haut wird gleichgesetzt mit Feldarbeit, wo man den Sonnenstrahlen ausgesetzt ist. Und gerade das möchte man verhindern. Daher ist es üblich, bei Sonnenschein (auch wenn er sich hinter einer Smog-Schicht verbirgt) einen Schirm zum Schutz vor Sonne zu tragen.
Vereinsamung
Einsamkeit bzw. Vereinsamung ist in China ein immer dominanteres Thema. Durch die jahrzehnte lange Ein-Kind Politik sind die Familienverbände sehr klein. Dazu kommt, dass viele Chinesen aufgrund besserer Arbeitsmöglichkeiten aus ihren Dörfern in die großen Städte ziehen und dort wiederum wenig Kontakt zu anderen aufbauen. Stefan Gödde bringt in seiner Dokumentation Inside China ein Beispiel, wo ein Unternehmer nachts als Taxi-Fahrer arbeitet, um mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen und mit ihnen zu reden.
Verkehr
In Nanjing wohnen über 5 Millionen, in Shanghai sogar 23 Millionen Menschen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass trotz gut ausgebauter U-Bahn Netze das Verkehrsaufkommen in den Städten massiv ist. Neben dem Auto sind Mopeds und Fahrräder die meist genutzten Fahrzeuge. Bis tief in die Nacht sind die Huptöne zu hören, die für unterschiedliche Hinweise verwendet werden.
Das Mobilfunktelefon
Das Mobilfunktelefon ist ja in Österreich bereits nicht mehr aus dem alltäglichen Legen wegzudenken. In China jedoch spielt es eine noch viel größere Rolle (zumindest scheint es so). Ob zum Telefonieren, Internet surfen, Fotografieren, Chatten - das Handy ist immer und überall und im Restaurant ersetzt der Chat am Handy sogar das Gespräch mit seinen Freunden, die auch am Tisch sitzen (aber wahrscheinlich "reden" sie ja über WeChat, der beliebtesten Chat-Plattform in China).
Weitere Eindrücke
Abschließend noch ein paar Eindrücke, die ich während einiger Ausflüge und Spaziergänge durch Nanjing, Shanghai und Suzhou eingefangen habe.
Fazit
Das waren nun meine ersten Schritte in der Straßenfotografie. Wengleich es nicht die letzten Schritte in diesem Genre gewesen sind, so denke ich, wird auch weiterhin die Landschaftsfotografie meine Lieblingsdisziplin bleibt.
Hinweisen möchte ich noch auf den Blog Soul of Hamburg, auf den ich während meiner Recherchen gestoßen bin. 2 Hamburger Fotografen präsentieren Fotos, die den internationalen Betondschungel (Hamburg) und sein hektisches Treiben mit den ebenso paradox anmutenden Momenten um sie herum zeigen.