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Sehenswürdigkeiten in Nanjing
Nanjing ist die Hauptstadt der Provinz Jiangsu und war sogar Hauptstadt der Republik China. Im Großraum Nanjing wohnen über 8 Millionen Menschen, und so zählt die Stadt hinter Shanghai zur zweitgrößten Stadt in Ostchina.
Bei berühmten chinesischen Städten fallen uns meist Honkong, Shanghai oder Peking ein. Eigentlich komisch, denn Nanjing bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Plätze, die es lohnend machen, einige Tage in Nanjing zu verbringen. Bei mir waren es sogar einige Tage mehr, und so zeige ich dir hier meine Auswahl an Sehenswürdigkeiten in Nanjing.
Konfuziustempel
Der Konfuziustempel (manchmal auch Fuzi-Tempel genannt) befindet sich in einer Fußgängerzone im Süden der Stadt. Über 1500 Jahre hinweg war er ein Zentrum konfuzianischer Studien. Heute ist das Viertel rund um den Konfuziustempel eine riesige Shoppingmeile, in der man mehr oder weniger traditionelle chinesische Waren kaufen kann.
Besuchsdauer: 2-3 Stunden
Wie kommst du hin: U-Bahn-Linie 3, Haltestelle Fuzimiao
Meine Meinung: Es ist eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten in Nanjing, erwarte daher sehr viele Leute und viel Kommerz. Aber in Kombination mit dem Qinhuai Fluss, der durch das Viertel fließt, ist es ein netter Fotospot.
Tipp: Am Abend wird die kitschige Atmosphäre durch eine Festbeleuchtung noch verstärkt!
Jiming Tempel
Der buddistische Tempel Jiming wurde 527 errichtet (und seitdem mehrmals erneuert) und befindet sich an der Ming-Stadtmauer und dem Xuanwu-See. Die siebenstöckige Yaoshifo Pagode bietet einen schönen Ausblick über den Xuanwu-See.
Besuchsdauer: 1-2 Stunden
Wie kommst du hin: U-Bahn-Linie 3 und 4, Haltestelle Jimingsi
Meine Meinung: Eine sehr stimmungsvolle Tempelanlage, in der man auch etwas in sich gehen kann.
Tipp: Von der Tempelanlage aus ist es nicht weit zur Stadtmauer, auf der man entlangspazieren kann. Somit hast du 2 Sehenswürdigkeiten an einem Platz.
Xuanwu Seepark
Der riesige See befindet sich in einem grünen, 530 Hektar großem Park an der Stadtmauer von Nanjing. Im See befinden sich 5 kleine, mit Brücken verbundene Inseln, auf denen sich Bonsaigärten, Kirschbäume, Bambus und Tempel befinden.
Besuchsdauer: abhängig davon, wie lange man die Natur mitten in der Stadt genießen möchte, sollten mindestestens 2-3 Stunden eingeplant werden
Wie kommst du hin: U-Bahn-Linie 1, Haltestelle Xuanwumen; U-Bahn-Linie 3, Haltestelle Jimingsi oder NFU/Xinzhuang
Meine Meinung: An einem sonnigen Tag in Nanjing ideal um zu entspannen und dem städtischen Treiben etwas zu entkommen.
Tipp: Es gibt zwar einige kleine Imbisstände, aber am besten eine Picknick-Decke und Speisen und Getränke selbst mitnehmen.
Jangtse-Brücke
Die Jangtse-Brücke in Nanjing zählt zu den längsten Brücken in China, Sie wurde doppelstöckig ausgeführt und verfügt über eine 4,5km lange Straße auf der oberen Etage und Bahnschienen auf der unteren Etage. Weitere Informationen dazu findest du in meinem Artikel Jangtse Brücke in Nanjing.
Besuchsdauer: 2-3 Stunden, wobei hier auch die An- und Abreise miteingerechnet ist, die zu Fuß relativ lange zu Buche schlägt.
Wie kommst du hin: U-Bahn-Linie 3, Haltestelle Shangyuanmen oder Buslinie 67 (wobei ich noch keine Erfahrung mit Busfahren in China ohne Chinesischkenntnisse gemacht habe)
Meine Meinung: Die Jangtse-Brücke ist definitiv beeindruckend! Die Ausstellung zum Brückenbau versetzt einen fast zurück ins Jahr 1968, wo sie eröffnet wurde. Da die An- und Abreise relativ langwierig ist, würde ich sie aber nur demjenigen empfehlen, der die Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum schon gesehen hat.
Zijin Shan - Purple Mountain
Am Purple Mountain befinden sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel das Mausoleum von Sun Yat-sen, das Ming-Xiaoling-Mausoleum, der Temple Linguu. Diese Sehenswürdigkeiten befinden sich eher im südlichen Teil des Berges.
Im östlichen Teil gibt es die Möglichkeit, relativ hoch hinauf zu wandern, wo sich eine Sternenwarte befindet und von wo man bei Schönwetter einen grandiosen Ausblick auf die Stadt hat. Keine Sorge, wandern ist relativ - es geht zwar stetig bergauf, aber die Straße ist befestigt und mit einem Paar Turnschuhe bist du gut ausgerüstet.
Besuchsdauer: für den Besuch der Tempelanlagen und des südlichen Teils des Purple Mountain plane einen Tag ein. Der Besuch der Sternenwarte und die Wanderung dort hin benötigen rund 4 Stunden
Wie kommst du hin: zu den Mausoleen nimm am besten die U-Bahn-Linie 2, Haltestelle Muxuyuan; Richtung Sternenwarte geht es mit der Buslinie 20 oder der U-Bahnlinie 2, Haltestelle Ming Palace (leider ist es von dort noch rund 3,5km Fußmarsch bis zum Purple Mountain).
Meine Meinung: Bei Schönwetter empfehle ich den Aufstieg zur Sternenwarte auf jeden Fall. Durch den dichten Wald ist es am Purple Mountain aber auch bei schwülem und heißem Wetter angenehm und so steht auch bei solch einer Witterung dem Besuch der Mausoleen und Tempel nichts im Wege.
Tipp: Aufgrund der zahlreichen Kilometer, die man hier zurücklegt, empfehle ich sehr gutes und bequemes Schuhwerk!
Yu Hua Tai
Yu Hua Tai ist ein Park mit zahlreichen Statuen und Denkmälern für die Chinesischen Revolutionäre und Gegner des Chiang Kai-shek Regimes. Am höchsten Punkt des Parks drohnt ein Obelisk mit den Worten Lobt die Helden der Revolution vom Staatspräsidenten der Volksrepublik China, Mao Zedong. Eine Statue aus Stein repräsentiert mit 9 Personen alle sozialen Schichten Chinas, unter anderem Bauern, Arbeiter, Intelektuelle und Politiker, die für ein vernünftiges Leben kämpfen.
Besuchsdauer: rund 3 Stunden
Wie kommst du hin: U-Bahn-Linie 3, Haltestelle Kazimen, Ausgang 1. Zuerst gerade aus, dann recht entlang der Yuhua East Road gehen.
Meine Meinung: Ein schöner Park mit interessanter Architektur und Skulpturen. Im Park befindet sich auch ein Tempel, von dem man einen schönen Ausblick auf die Skyline von Nanjing hat.
Stadtmauer von Nanjing
Die Stadtmauer von Nanjing wurde in den Jahren 1366 bis 1386 unter der Herrschaft des ersten Ming-Kaisers Zhu Yuanzhang errichtet und gilt mit ihren ursprünglich über 35 Kilometern Länge heute als die längste erhaltene Stadtmauer der Welt. An der Errichtung der Mauer waren 200.000 Arbeiter beteiligt, die rund 7 Millionen Kubikmeter Erde bewegten.
Die Mauer ist an mehreren Abschnitten begehbar und bietet hervorragende Ausblicke auf Stadt und Umgebung. Die begehbaren Abschnitte befinden sich großteils an den Stadttoren und teilen sich wie folgend auf:
- Abschnitt 1 (frei) im Nordwesten, vom Löwenhügel über Yifengmen und Yijiangmen bis zum Dinghuaimen nahe dem Fernsehturm
- Abschnitt 2 (frei) im Westen, vom Steinstadtpark bis zum Qingliangmen
- Abschnitt 3 (Eintritt) im Süden, das Zhonghuamen
- Abschnitt 4 (frei) im Osten, am Zhongshanmen
- Abschnitt 5 (Eintritt) im Nordosten, vom Taipingmen über das Jiefangmen und Taichengmen zum Xuanwumen
- Abschnitt 6 (Eintritt) im Norden, am Zhongyangmen bzw. Hepingmen.
Die Kartenpreise zum Besuch der gekennzeichneten Abschnitte betragen zwischen 5 und 35RMB.
Besuchsdauer: 1-2 Stunden
Wie kommst du hin: An einigen Stadttoren halten die U-Bahnen
Meine Meinung: Ein sehr beeindruckendes Bauwerk, vorallem wenn man die damaligen Hilfsmittel zum Bau dieser Mauer bedenkt. Vorallem in Verbindung mit dem Besuch einer Sehenswürdigkeit in der Nähe der Mauer (wie zum Beispiel der Jiming Tempel, der Konfuziustempel oder das Zhonghua Tor) ist ein Spaziergang auf der Mauer lohnenswert.
Nanjing Massaker
Nach der Einnahme der Stadt am 13.12.1937 durch die Japaner folgte ein beispielloses Massaker der Japaner an der Bevölkerung von Nanjing. Rund 300.000 Menschen wurden bestialisch ermordet und 20.000 Frauen vergewaltigt. Die Gedenkstätte zur Erinnerung an diese Gräueltaten liegt auf einem Massengrab dieser Zeit.
Ich persönlich war bisher nicht an dieser Gedenkstätte und kann daher auch keine näheren Informationen darüber geben. Aber es ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Nanjing und kann sicher zum Verständnis beitragen, warum das Verhältnis der Chinesen zu den Japanern angeschlagen ist.
Das aktuelle Wetter in Nanjing
Öffentlicher Verkehr
Unter der Stadt führen 6 U-Bahn-Linien, mit denen auch als Tourist in fast jeden (interessanten) Teil der Stadt leicht zu kommen ist. Die Stationen sind in chinesisch und englisch beschriftet und auch die Ansagen der Stationen erfolgt zweisprachig. Anders bei den Buslinien, hier sind die Fahrpläne nur in Chinesisch angeschlagen und ich denke, auch die Busfahrer werden nur Auskunft in Chinesisch geben können. Daher probierte ich es erst garnicht, mit dem Bus zu fahren.
Taxis kosten im Vergleich zu Europa sehr wenig. Aber auch hier kommt man mit Englisch nicht sehr weit, weshalb es sich empfiehlt, das gewünschte Ziel in Chinesisch aufschreiben zu lassen oder auszudrucken. Im Gegensatz zu Europa sind Taxis mit rotem Licht frei und jene mit einem grünem Zeichen besetzt.
Unterkunft
Ich persönlich kann die Suning Auraya Apartments empfehlen, in denen ich selbst oft untergebracht war. Die Apartments sind relativ groß, sehr sauber und das Frühstück im angrenzenden Novotel bietet sowohl typisch chinesische als auch internationale Speisen.
Empfehlung: Suning Auraya Service Apartment*
Ein weiterer Vorteil dieser Unterkunft ist die Lage. Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich eine der größten U-Bahn Stationen und auch zahlreiche Restaurants und Geschäfte.
Abschließende Worte
Wie man sieht, bietet Nanjing für fast jeden Geschmack etwas. Leider sind viele Gebäude nachgebaut und der Kommerz ist oft unübersehbar. Findet man sich damit ab, so stehen einige schöne und abwechslungsreiche Tage in Nanjing nichts mehr im Wege.