Levanto - Sasso Pisano

Tag 6: Levanto - Montopoli in Val D'arno

Um 10:00 ging es nach dem Entleeren und wieder Auffüllen des Wohnmobils nach Pisa. Aus Zeitgründen und mangels einer halbwegs schnellen und/oder sehenswerten Strecke auf Landstraßen, entschieden wir uns für die schnellste Strecke über die Autobahn E80. Bereits nach zwei Stunden Autofahrt kamen wir in Pisa an. Der angepeilte Parkplatz war leider schon voll, aber in einer Nebenstraße fanden wir einen Platz, der nur 10min vom schiefen Turm entfernt war.

Bei der Recherche für einen Stellplatz bzw. einen Parkplatz in Pisa stieß ich immer wieder auf Wohnmobileinbrüche. Da wir nichts riskieren wollten und nur 10 Gehminuten von der Hauptattraktion Pisas entfernt parkten, "bewachte" einer gemeinsam mit unserem Hund Sammy das Wohnmobil, während der andere beruhigt die Sightseeing-Tour machte. Ich war nach den ganzen Berichten vielleicht etwas sensibilisiert, aber während ich im Wohnmobil blieb, ging nicht weit von mir entfernt eine Alarmanlage los und Barbara meinte nach ihrer Rückkehr, sie sah einen, der verdächtig bei einem Fiat Punto herumhantierte.

Der Torre di Pisa - der Schiefe Turm von Pisa - und die Kathedralen daneben waren ein Highlight dieses Roadtriops für mich.

Der Grund für die Schieflage des Turms ist der Untergrund aus lehmigem Morast und Sand, der sich unter dem Gewicht verformte. Seine Neigung beträgt seit dem Ende der Sanierungsarbeiten (1998) rund vier Grad. Auch wenn der Turm mit diesen Sanierungsarbeiten für weitere 300 Jahre gesichert sein sollte, ist es erstaunlich, wie er sich (auch unter der Last der Besucher, die auf den Turm gingen) so schräg schon halten konnte bzw. auch in Zukunft halten kann.

Aber nicht nur die Gebäude waren schön anzuschauen, sondern auch das Treiben und die Leute herum war sehr unterhaltsam. Unzählige Touristen vollzogen mehr oder weniger galante Verrenkungen um den Turm zu "stützen", während ihre Reisebegleitungen die Fotos schossen.

Nachdem ich ein Ticket für den Dom Santa Maria Assunta bekam, mit dem ich in 2 Stunden erst rein hätte können und vor dem Turm eine lange Schlage an wartenden Touristen sich befand, schlenderte ich noch durch die umliegenden Gassen von Pisa und dann zurück zum Wohnmobil.

Von Pisa fuhren wir abschließend an diesem Tag noch Richtung Florenz, denn am nächsten Tag stand eine Fahrt über die Weinstraße SR222 am Programm.

In dem kleinen Örtchen Montopoli in Val D'arno fanden wir einen Stellplatz, wo es Tortellini mit Mamas Bärlauchpesto zum Abendessen gab.

Richtig romantisch wurde es dann noch im Poggio di Rocca, einem kleinen Park auf einem Hügel über Montopoli in Val D'arno. Von dort genossen wir den Ausblick und den Sonnenuntergang hinter den Hügeln der Toskana.

Wetter: Vormittags bewölkt, ab Pisa heiter bei 15-18°C
Zurückgelegte Kilometer: 144km
Übernachtung: Kostenloser Stellplatz in Montopoli in Val D'arno (43.673199, 10.7523) mit kostenloser Entsorgung und Frischwasser. Einziger Nachteil war, dass der Platz auch von Jugendlichen für abendliche Treffen genutzt wurde. Davon abgesehen ruhig, sauber und er bietet für sehr viele Wohnmobile Platz.

Tag 7: Chianti Weinroute

Am 7. Tag unseres Roadtrips durch Italien gab es schon am Morgen eine Premiere: als ich um 6:30 die Rollos etwas öffnete, blinzelte bereits die Sonne in unseren Wagen und wir konnten vom Bett aus einen schönen Sonnenaufgang beobachten. Nach einem ersten Kaffee im Bett und einem anschließenden Frühstück mit noch mehr Kaffee und Parma-Schinken machten wir in Richtung Chianti auf. An diesem Tag war der Weg das Ziel - wir planten die Fahrt durch das bekannte Chianti Weinbaugebiet mit seinen markanten Zypressen, Steinhäusern und Weingärten.

Entlang der SR222 machten wir zahlreiche Stopps, denn hinter fast jeder Kurve gab es neue Eindrücke und Spots, die mein Fotografenherz noch höher schlagen ließen.

In Castellina in Chianti machten wir dann einen längeren Stopp um etwas zu rasten und uns auch den Ort etwas genauer anzusehen. Das Wetter war ideal und lud zum Schlendern durch die engen Gassen ein.

Unser letztes Ziel an diesem Tag war San Gimignano. Die Kleinstadt ist aufgrund seiner markanten Geschlechtertürme bekannt, die ihr auch den Beinamen „Mittelalterliches Manhattan“ oder die „Stadt der Türme“ gaben.

Nachdem es schon 16:00 war, hofften wir, dass nicht mehr allzuviele Leute dort sein würden - aber weit gefehlt. Der Busparkplatz war getreten voll und die Touristen standen immer noch in Scharen vor den Toren der Stadt. Nachdem uns dann ein Polizist noch erklärte, dass es bis zum Wohnmobil-Stellplatz ca. 2,5km sind, war für uns der Besuch abgehakt.

Wir fuhren noch zu einem Fotospot, von wo wir einen beeindruckenden Blick auf die Stadt mit ihren Türmen hatten und fuhren dann weiter zu unserem angepeilten Übernachtungsplatz.

Der Platz war leider schon durch einen PKW besetzt. Da wir aber keine Lust mehr hatten, noch weiter zu fahren, impovisierten wir etwas und stellten uns auf einen Feldweg neben den Weingärten. Mutterseelenalleine sahen wir zwischen Wein- und Olivengärten dem Sonnenuntergang entgegen und ließen den eindrucksvollen Tag gemütlich ausklingen.

Wetter: Sonnig, 23°C
Zurückgelegte Kilometer: 140km
Übernachtung: frei auf einem kleinen Feldweg an einem Weingarten zwischen San Gimignano und Volterra. Wir waren zwar für Vorbeifahrende nicht zu übersehen, aber anscheinend störte es auch niemanden, dass wir dort eine Nacht standen.

Tag 8: Volterra - Siena

Bereits um 5:45 genossen wir heute den Sonnenaufgang über der Toskana. Grund für diese frühe Stunde war auf der einen Seite, dass wir den Sonnenaufgang in der Toskana im Grünen erleben wollten, und auf der anderen Seite früh los wollten, um Volterra zu besuchen. Durch die Besuchermassen gestern bei San Gimignano etwas abgeschreckt, wollten wir dem heute entgehen und lieber früh und ohne viele Leute die Stadt erkunden.

Und der Plan ging auf - den Parkplatz, welche ich mir bei Park4Night raussuchte, fanden wir auf Anhieb.

Keine 10min zu Fuß unterwegs, durchschritten wir bereits das Porto all'Arco, das älteste erhaltene etruskische Stadttor Italiens. Es war einst der Hauptzugang von Süden in die Stadt, die zur Zeit der Etrusker Velathri hieß.

Überraschend war, dass auch das historische Zentrum von Volterra ganz normal bewohnt und sogar mit dem Auto befahren wurde. So waren bereits einige Kinder zur Schule unterwegs und Hunde mit ihren Frauchen machten ihre Runde. Wir als Touristen waren definitiv noch die Ausnahme. Und so konnten wir gemütlich durch die Stadt schlendern, die mit ihren engen Gassen und relativ hohen Häusern wirklich beeindruckend war. Die meisten Geschäfte waren noch zu, aber aus den kleinen Cafes drang schon der Geruch von frischem Kaffee und Süßem.

Von den Stadtmauern hatte man einen grandiosen Blick weit hinaus in die Toskana.

Nach dem Sightseeing genehmigten wir uns im Wohnmobil noch ein 2. Frühstück mit frischen Croissantes, Blätterteigtaschen gefüllt mit Zitronencreme und Tee.

Unser nächstes Ziel hieß Siena. Als wir uns von Volterra entfernten, waren wir erleichtert, schon so früh gestartet zu sein, denn nun kamen uns schon die Busse voll mit Touristen entgegen, die in Kürze die engen Gassen von Volterra bevölkern würden.

Pünktlich zur Mittagszeit trafen wir am Campingplatz Colleverde in Siena ein, wo wir einen schönen Platz mit direkter Sicht zur Altstadt von Siena fanden.
Zu Mittag gab es Nudeln mit Tunfischsauce und Tomaten-Mozarella Salat. Den Nachmittag verbrachten wir mit Wäschewaschen, Rasten und Lesen.

Wetter: Leicht bewölkt, 19°C
Zurückgelegte Kilometer: 57km
Übernachtung: Camping Siena Colleverde (43.337035, 11.331278). Der Campingplatz befindet sich rund 3km vom Piazza del Campo entfernt und ist ein idealer Ausgangspunkt zum Erkunden der Stadt. Er ist gepflegt und bietet auch einen kleinen Shop, einen Pool und ein Restaurant, das wir jedoch nicht besuchten.

Der Artikel wurde zuletzt am 27.08.2024 geändert.