Von Bordeaux über Carcassonne in die Provence

Tag 16 : Arcachon/Dune du Pilat - Le Teich

Ziemlich unausgeschlafen sind wir bereits um 7:00 aufgestanden (da wir noch vor der großen Hitze uns Arcachon ansehen wollten), haben gefrühstückt, geduscht und das Wohnmobil aufgefüllt. Hier hatte ich ziemliches Glück: Der Serviceplatz war ziemlich eng und komisch betoniert, sodass man leicht aufsaß. Zuerst streifte ich nur mit dem Fußraster bei der Seiteneingangstüre, dann probierte ich einen 2. Anlauf, blieb jedoch dann stehen und sah, dass ich nur um 4cm einem Aufsitzen mit dem Auspuff entgangen bin.

Nachdem Magen und Auto voll waren, fuhren wir bereits zum 2. Mal nach Arcachon (der gestrige Versuch am Nachmittag blieb mangels Parkplatz erfolglos). Aber an diesem Samstag Vormittag war alles ganz anders: Auf dem offiziellen Stellplatz neben dem Bauhof (44.651647, -1.148715) fanden wir gleich einen Platz und da auch die Temperaturen noch angenehm waren, gingen wir zu Fuß in das Zentrum.

Zuerst besuchten wir den Parc Mauresque, anschließend gingen wir runter zum Hafen. Arcachon ist nicht zu unrecht eine beliebte Touristenstadt, was sich auch am Treiben im Stadtzentrum bemerkbar machte. Zahlreiche Boutiquen und Läden luden zum Shoppen ein, auf einem Platz gab es einen großen Markt und in unzähligen Cafes konnte man in Ruhe dem Treiben zusehen.

Da die Temperatur am Rückweg schon ziemlich hoch war, entschied ich, alleine zum Campingbus zu gehen und Barbara und Sammy dann aus dem Zentrum abzuholen, was sich während des Spaziergangs zurück als gute Idee erwies, denn die Sonne brannte nach Mittag schon wirklich stark herunter.

Nach einem Zwischenstopp beim Super Marche HYPER machten wir uns bereits am Nachmittag auf den Weg Richtung Bordeaux. Auf dem Weg dorthin fanden wir in Le Teich rasch unseren Stellplatz für die nächste Nacht. Etwas überrascht, dass wir so schnell und einfach einen Platz fanden, verwendeten wir den restlichen Nachmittag und Abend zum ausgiebigen Herumzuliegen, Schlafen, Lesen und Herumgammeln.

Wetter: sonnig, 29C, am Nachmittag drückend heiß
Zurückgelegte Kilometer: 39km
Übernachtung: asphaltierter Stellplatz in Le Teich (N44°37'57", W1°1'32") mit Versorgungsinsel. Der Stellplatz befindet sich zwar neben einem Bahnhof, aber meist steigen weder viele Leute ein oder aus, noch ist der Zug sehr laut. Es ist keine Gebühr zu entrichten.

Tag 17: Le Teich - La Grande-Motte

Tagwache war an diesem Sonntag bereits um 5:45, denn wir wollten Bordeaux besichtigen und es wurden hohe Temperaturen vorhergesagt. Und so sind wir ohne Probleme bereits um 8:00 am Garonne, dem Fluss durch Bordeaux, angelangt.

Als erstes besichtigten wir das Musiktheater, das sich aber nicht in der feinsten Gegend befand, und so fuhren wir ins Zentrum, wo wir leicht einen sehr schattigen Parkplatz fanden (N44°50'48", W0°34'23"). Dieser war auch am Wochenende kostenpflichtig, aber aufgrund der Lage und der Beschattung war der Preis ortsüblich und wirklich fair.

Vom Parc des Allees de Chartres aus erkundeten wir die Stadt, wo wir an einigen Plätzen aufgrund unseres frühen Starts sogar die ersten waren. Am Marche des Capucins war gegen 10:30 dann schon sehr viel los und auch aufgrund der bereits hohen Temperatur beschlossen wir, dort die Stadterkundungstour zu beenden und gingen wieder zurück zu unserem Wohnmobil. Dort war es aufgrund der Bäume noch relativ kühl, darum stärkten wir uns gleich dort noch mit einem kleinen Brunch und fuhren dann weiter nach Carcassonne. An der Stadtausfahrt sahen wir noch kilometerlange Staus Richtung Bordeaux Zentrum, was unsere Entscheidung, früh aufzustehen, noch bestärkte.

Um Zeit zu gewinnen, nahmen wir die Autobahn A62 bzw. A61. 55€ für rund 300km waren zwar kein Schnäppchen, aber wir sparten dadurch mindestens 2,5h Autofahrt bei großer Hitze und auch einige Nerven. Ausserdem konnte man bei einem Autobahnrastplatz zwischen Exit 23 und Exit 24 (bei der Fahrt von West nach Ost bzw. von Bordeaux nach Carcassonne; N43°11.493', E2°22.111') bereits einen super Ausblick auf die Stadtmauern von Carcassonne genießen.

Aufgrund der großen Hitze und der bereits vorgeschrittenen Zeit an diesem Sonntag entschieden wir uns, die Carcassonne La Cite, die befestigte Stadt, nicht zu besuchen. Aber wir fanden den Platz, von dem man einen traumhaften und fast kitschigen Aublick auf die befestigte Stadt mit einer Brücke im Vordergrund hatte (N43°12'43", O2°21'33").

Nach zahlreichen Fotos entschlossen wir uns, noch solange bis Carmague zu fahren, bis es uns nicht mehr freute. Und so kamen wir noch bis La Grande-Motte, wo wir uns in einer Sackgasse in eine Reihe von Wohnmobilen stellten.

Wetter: sonnig, 31°C; gegen Abend hin drückend heiß
Zurückgelegte Kilometer: 616km
Übernachtung: in einer ruhigen Sackgasse (N43°12'43", O2°21'33") in La Grande-Motte gesellten wir uns zu einer Reihe von Wohmobilen. Es war kein offizieller Stellplatz, aber wir störten auch niemanden und da schon viele Wohnmobile dort standen, sahen wir auch das Risiko gestraft zu werden, als gering.

Tag 18: La Grande-Motte - Sainte-Croix-du-Verdon

Tag 18 sollte der fahrerisch anspruchsvollste Tag dieser Reise werden. In La Grand-Motte tranken wir nur einen Kaffee und anschließend machten wir uns gleich auf, um Flamingos in Carmague zu sehen, was sich aber als garnicht so leicht herausstellte.

Zuerst fuhren wir nach Saintes-Maries-de-la-Mer, wo sich auch ein Vogelreservat befand. Auf dem Weg dorthin sahen wir zwar keine Flamingos, aber einige weiße Pferde, welche auch sehr bekannt für diese Gegend sind. In Saintes-Maries-de-la-Mer gingen wir kurz zum Strand und fuhren dann weiter, zuerst wieder etwas in das Landesinnere wo wir dann bald in eine sehr schlechte Straße abbogen. Mit dem Wissen, dass dies nun eine längere Zeit so geht, bewegten wir uns mit nur 30-40km/h auf dieser holprigen Straße vorwärts. Weit und breit waren aber keine Flamingos zu sehen und allgemein sah das Sumpfgebiet in dem sie sich befinden sollten, sehr ausgetrocknet aus.

Schon knapp am Resignieren erschien dann doch noch eine große Kolonie rosa Flamingos, die sich zwar relativ weit weg befanden, aber mit dem 200mm Objektiv trotzdem noch gut fotografierbar waren. Nach einem Zwischenstopp ging es dann noch nach Salin-de-Giraud, wo wir die riesigen Salzgewinnungsbecken kurz anschauten, um dann flott nach Sainte-Croix-du-Verdon zu fahren.

Vorbei an Arles und Marseille (und riesigen Industrieanlagen - auch das muss sein, wird aber gerne verdrängt) ging es recht zügig, bis wir dann in die Provence kamen.

Zuerst wurden die Orte immer kleiner und die Straßen immer enger und steiler. Teilweise ging es nur mehr im ersten Gang die Straßen hinauf und dann wurde die Straße zwischen den Häusern so eng, dass ich zuerst zu Fuß die Strecke abging um zu sehen, ob ich durchkomme. Wenn kein Gegenverkehr kommt, dann sollte gehen - und es ist gut gegangen Lächelnd - bis Sainte-Croix-du-Verdon.

Das Navi erkannte die Abfahrt zum Stellplatz nicht und schickte mich in den Ort direkt hinein - steil und eng. Ich schritt wieder alles zu Fuß ab und fand eine Stelle zum Umkehren - bergauf, aber mit Schwung sollte es möglich sein. Auch das ging gut, aber dann kamen uns an der fast engsten Stelle 2 Autos entgegen. Die Franzosen blieben glücklicherweise sehr ruhig, schoben zurück, aber trotzdem war es so eng, das auch die beiden Autos fast keinen Platz mehr fanden. Mit dem Hinterrad streifte ich fast ein Auto, während ich mit dem Vorderrad mir nicht sicher war, wieviel Platz vor dem Abgrund noch war. Um Zentimeter ging es sich aus und wir steuerten den Stellplatz an.

Es gab sogar noch einen Platz mit Aussicht und so genossen wir erst einmal einfach die traumhafte Aussicht auf den See, die umliegenden Berge und waren froh, dass alles gut ging. Nachdem der Puls sich wieder auf ein normales Niveau eingependelt hat, gingen wir noch zum See hinunter und genossen die Stille und das Panorama (und sahen, dass es eh einen Rundweg gab, sodass man nicht so abenteuerlich reversieren hätte müssen wie wir). Abschließend besuchten wir noch eine Bierbar, wo wir den spannenden und wieder sehr schönen Tag ausklingen ließen.

Wetter: sonnig und sehr heiß (mindestens 32°C)
Zurückgelegte Kilometer: 324km
Übernachtung: asphaltierter Stellplatz mit Blick über den See Lac de Sainte-Croix (N43°45'38", E6°9'4"). Von der Aussicht der beste Stellplatz während dieser 3 Wochen. Die Servicesäule mit Frischwasseranschluss und Abfluss und die Toilettanlagen sind in Ordnung, aber nichts außergewöhnliches. Die Bezahlung wurde hier noch sehr persönlich durchgeführt - jeden Tag gegen 8:00 abends ging eine Frau über den Platz und sammelte die Platzmiete (8€ pro Nacht) ein und stellte eine Quittung aus.

Der Artikel wurde zuletzt am 27.08.2024 geändert.