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Sonne tanken am Hintertuxer Gletscher
Als Grazer oder Südsteirer kennt man ab Ende Oktober die Sonne ja meist nur mehr vorm Hörensagen. Dies ist die Zeit, wo der Nebel ins Land zieht und oft tagelang keine Sonne aufgrund hartnäckigem Hochnebel zu sehen ist.
Aber es gibt sie auch um diese Jahreszeit noch - die Orte an denen strahlender Sonnenschein und tiefblauer Himmel den ganzen Tag regieren. Und einen dieser Orte besuchten wir Mitte November: den Hintertuxer Gletscher.
Schon während der Anfahrt zeigte sich das Zillertal von seiner schönsten Seite. In Hintertux bei der Talstation des sogenannten Gletscherbusses waren wir dann jedoch im ersten Augenblick etwas verwirrt: auf der einen Seite strahlender Sonnenschein und angenehme Temperaturen und auf der anderen Seite kamen uns Menschen mit dicken Jacken, Handschuhen und Haube entgegen. Aber schon bald sollten wir erfahren, das diese Ausrüstung sehr wohl nötig war.
Mit dem Gletscherbus 1 und 2 ging es zuerst zum Tuxer Fernerhaus auf 2660m Seehöhe. Dort stärkten wir uns in der Sonne bei guter Hausmannskost zu überraschend fairen Preisen. Anschließend ging es mit dem Gletscherbus 3 zur Bergstation auf 3250m.
Hintertuxer Gletscher
Der Name Hintertuxer Gletscher ist eigentlich nur die touristische Bezeichnung für das Schigebiet am Tuxer Ferner und dem benachbarten Riepenkees bei Hintertux. Hintertux befindet sich am Ende des Tuxertals, einem Nebental des Zillertals in Tirol.
Für die Anfahrt mit dem Auto ist keine Mautgebühr zu bezahlen und (zumindest im November) stehen auch genügend Parkplätze bei den Bergbahnen zur Verfügung.
Wenn es die Verhältnisse zulassen, ist am Gletscher das ganze Jahr über Liftbetrieb vorgesehen. Und mit bis zu 60km werden auch mehr Pistenkilometer als in manch anderem Schigebiet im Winter geboten.
Der Natur Eis Palast
Keine 5 Minuten von der Bergstation entfernt, befindet sich der Eingang zum Natur Eis Palast, einer begehbaren Gletscherspalte. Unter fachkundiger Führung ging es rund 25 Meter tief in das Eis hinab. Dort herrscht das ganze Jahr über eine Temperatur von 0°C und hier machte sich die warme Kleidung wirklich bezahlt.
Die Tour dauerte rund eine Stunde, doch durch die in verschiedenen Farben glitzernden Wände und vielen neue Eindrücke (den Gletschersee durchfuhren wir mit einem Schlauchboot) verloren wir jegliches Zeitgefühl. Aber wie viele schöne Augenblicke ging auch dieser zu Ende und mit ganz kleinen Augen blinzelten wir der Sonne ausserhalb der Gletscherspalte wieder entgegen.
Nach dem Studium der Panoramakarte auf der Aussichtsplattform und einigen Bildern mehr in der Kamera ging es abschließend mit den 3 Gletscherbussen wieder zurück ins Tal.
Natur Eis Palast
Links neben der Bergstation des Gletscherbusses befindet sich ein Container, in dem man sich für die Führung im Natur Eis Palast anmelden kann. Gegen eine kleine Spende hat niemand etwas dagegen, im Natur Eis Palast zu fotografieren.
Leider hatten wir eine Gruppe gerade versäumt, wodurch wir etwas warten mussten. Wie groß der Andrang im Allgemeinen ist, kann ich leider nicht sagen.
Die Tour dauert rund eine Stunde bei 0°C. Daher sind eine warme Jacke, Haube und Handschuhe unbedingt mitzunehmen. Wanderschuhe oder Treckingschuhe sind ideal. Es ist auch möglich und erlaubt, mit Schischuhen mitzugehen, wovon ich aufgrund der viele Leitern und teilweise etwas rutschigen Gänge aber abraten würde.
Um jeglichen Missverständnissen vorzubeugen möchte ich betonen, dass ich (leider) von Tirol Werbung/Zillertaler Bergbahnen etc. weder beauftragt noch gesponsert wurde, um diesen Artikel zu schreiben. Es war einfach ein traumhafter Nachmittag in den Bergen, dessen Eindrücke ich gerne mittels diesem Artikels teile