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London in 24 Stunden
Ziemlich genau 25 Jahre nach meinem ersten London-Besuch (damals noch unter Aufsicht meiner Hauptschullehrer und mit einem selbst geschriebenen Reiseführer) hatte ich im Sommer 2018 durch eine Dienstreise nach Corby die Möglichkeit, auch London wieder mal zu besuchen. Ein paar Tage vor dem Wochenende standen die Zeichen gut - es wurde schönes Wetter vorhergesagt und auch meine Aufgaben sollten bis Samstag mittag erledigt sein. Somit stand dem Buchen einer Unterkunft nichts mehr im Wege.
Stationen an diesen Wochenende waren unter anderem
1) Notting Hill
2) Tower Bridge
3) St. Pauls Cathedral
4) Picadilly Circus
5) Buckingham Palace
6) Houses of Parlament
Tag 1 - Notting Hill
Samstag um 15:00 ging dann die Reise los. Um etwas Zeit bei der Anreise zu sparen, stieg ich in Kettering in den Zug und rund eine Stunde später in London St Pancras International auch schon wieder aus.
Nachdem der Tag schon etwas fortgeschritten war, entschied ich mich für die Erkundung des Stadtteils Notting Hill im Stadtbezirk Royal Borough of Kensington and Chelsea. Vielen ist der Stadtteil erst durch den gleichnamigen Film mit Julia Roberts und Hugh Grant bekannt. Aber Notting Hill ist auch ein sehr schönes und, soweit ich das beurteilen kann, lebenswertes Viertel, mit vielen Cafes, Bars, kleinen Geschäften, großen Ess- und Wohnzimmern (die meisten Häuser hatten im Erdgeschoß keine Vorhänge) und vielen bunten Haustüren.
Ich fuhr also mit der U-Bahn zur Station Notting Hill Gate und schlenderte durch die Straßen. Um nicht komplett die Orientierung zu verlieren, hielt ich mich an die Tour von A Lady in London, die durch alle sehenswerten Teile von Notting Hill führt. Dabei durfte natürlich Drehorte von Filmen wie Tatsächlich Liebe nicht fehlen. Auch die bunten Häuser in der Lancaster Road sind hübsch anzuschauen. An einigen Orten war es garnicht so leicht, ein Foto ohne anderen Fotografen (oder besser gesagt, Insta-Girlies) zu schießen, denn für das ideale Foto zum Posten dauerte schon seine Zeit
Notting Hill sowie viele andere Plätze in London waren schon Orte für Filmdrehs. Einer der bekanntesten Filme ist sicher Notting Hill mit Hugh Grant und Julia Roberts.
Tipp: London für Filmfans
Nach ungefähr 2 Stunden kam ich am Ende der Tour an und begab mich dann mit der U-Bahn noch zur Station Tower Hill, um ein paar Nachtfotos zu ergattern. Besser hätte der erste Tag dann auch garnicht enden können, denn bei angenehm warmen Temperaturen und wolkenlosen Himmel schlenderte ich noch über die Tower Bridge und entlang der Themse, um von der Tower Bridge und dem Tower of London ein paar Nachtfotos zu schießen.
Mit zahlreichen Bildern im Kasten machte ich mich dann auf den Weg zu meiner Unterkunft. Das Einchecken verlief reibungslos und da ich noch nicht müde war, um bereits ins Bett zu gehen, entschied ich noch eine Gaststätte in der Umgebung aufzusuchen. Mit The White Hart Brew Pub wurde ich auch nur wenige Gehminuten vom Hostel entfernt, fündig.
Tag 2 - London Zentrum
Das Hostel war eigentlich ideal für eine Nacht, die Duschen waren sauber und auch die Zimmerkollegen schliefen alle recht ruhig. Wenn nicht die Nachtbaustelle genau neben dem Hostel gewesen wäre... Somit war die Nacht eher kurz, aber dafür musste ich auch nicht bei den Duschen warten und war auch im Frühstückscafe einer der ersten
Bei der nach einer Lokalität für das Frühstück habe ich mich das erste Mal rein auf TripAdivsor verlassen und wurde nicht enttäuscht. Nach einem 10 minütigem Morgenspaziergang erreichte ich das Exmouth coffee company. Ein kleines Cafe (aber dank meinem frühen Start noch mit viel freien Sitzmöglichkeiten) mit zahlreichen Snacks, Säften und gutem Kaffee. Ich entschied mich für Kaffee, Toast (natürlich auch nicht normal angerichtet wie bei uns) und einem süßen Abschluss.
Tipp: Exmouth Coffee Company
Kurz nach dem Frühstück stellte sich gleich heraus, dass es gut war, den Energiespeicher voll aufzuladen. Die U-Bahn-Station Aldgate East war geschlossen und da es von der Station Algate sowieso nicht mehr weit bis zur Station Tower Hill gewesen wäre, bin ich zu meinem ersten Ziel des Tages - der Tower Bridge - zu Fuß gegangen. Ein Arbeitskollege empfahl mir das Museum in der Tower Bridge, wo von der Erbauung, Renovierung bis zur jetzigen Zeit viel Wissenswertes gezeigt wird. Als ich beim Tower of London vorbei ging, ahnte ich schon schlimmes, denn Massen an Besucher warteten bereits vor den Toren. Gottseidank war dies bei der Tower Bridge komplett konträr und so konnte ich nach nur wenigen Minuten in der Schlange stehen schon in die Ausstellung eintauchen.
Mein Kollege hatte nicht zuviel versprochen. Es war wirklich ein kurzweiliger Museumsbesuch mit einem super Ausblick auf die Themse und den Tower of London als Draufgabe. Nach dem Museumsbesuch schlenderte ich noch etwas dem Südufer der Themse entlang, um ein paar Fotos der Tower Bridge zu machen.
Um 12:00 startete ich dann so richtig mit der Sightseeing Tour durch London. Ich ging zurück zur Tower Bridge, über diese und anschleßend durch das Stadtzentrum und dann entlang des Nordufers der Themse bis zur Millenium Bridge. Dort bog ich rechts ein. Nach ein paar 100 Metern erschien auch schon die impossante St. Paul's Cathedral vor mir. Der Besuch der Kathedrale war kostenlos, man musste sich nur am Kirchenvorplatz einer Taschenkontrolle unterziehen. Ich dachte nie, soetwas in London zu denken, aber nach den drückenden 27°C in der Stadt war die Kühle in der Kathedrale eine willkommene Abwechslung.
Nachdem ich nun oberflächlichh etwas gekühlt wurde, wollte ich das gleiche mit meiner Kehle machen und nutzte eine der zahlreichen Bars in der Umgebung der St. Paul's Cathedral für eine kleine Rast.
Erfrischt ging es weiter zum Trafalgar Square, der die erste kleine Enttäuschung an diesem Wochenende war. Ich hatte ihn irgendwie schöner und imposanter in Erinnerung. An diesem Tag verstellte auch eine Veranstaltung viel und so war er einfach ein vielbefahrener Kreisverkehr mit einer Säule. Ich hielt mich daher nicht lange auf dem Platz auf und marschierte weiter zum Picadilly Circus. Dieser präsentierte sich so, wie ich ihn in Erinnerung hatte - viele alte schöne Häuser und natürlich die für diesen Platz markante, leuchtende Reklamewand. Falls jemand Souvenirs oder mehr oder weniger typische Mitbringsel aus London sucht, sollte in den Straßen rund um den Picadilly Circus auch fündig werden.
Langsam aber doch machte sich nun der Hunger bemerkbar. Da ich mich weder auf ein kulinarisches Experiment einlassen wollte, noch Gusto auf Fastfood hatte, entschied ich mich für die Pizzeria Fratelli La Bufala (Vernon House 40 Shaftesbury Avenue, London W1D 7ER). Schon beim Eintritt roch es verführerisch nach Pizza, die Kellner unterhielten sich auf Italienisch und es gab einen freien Tisch - was will man mehr. Während dem Verzehr einer köstlichen Pizza und einem Peroni Nastro Azzurro überlegte ich mir, welche Sehenswürdigkeiten sich wohl noch ausgehen werden, denn erst um 20:00 ging mein Zug zurück nach Kettling.
Ich entschied, zuerst mal zu schauen, ob bei der Königin jemand zuhause ist und machte mich auf zum Buckingham Palace. Wie erwartet gab es leider nicht mehr viel zu sehen und so ging ich weiter Richtung Big Ben, der nur rund 1,5km entfernt war. Leider war er wie auch Teile des Houses of Parlament immer noch aufgrund von Renovierungsarbeiten von einem Gerüst umgeben. Nichtsdestotrotz sind die Bauwerke sehr imposant und nicht umsonst eine der Hauptattraktionen in London.
Da ich noch Zeit hatte, aber die Lust zum Sightseeing schön langsam etwas der Erschöpfung wich, besuchte ich noch eine "Institution" nahe des Houses of Parlament - The Red Lion.
The Red Lion stands on the site of a medieval tavern – known in 1434 as the Hopping Hall. The tavern passed through various hands and traded under many names in its early years, before it was bought by the Crown in 1531.
[...]
Standing so close to Downing Street and the Houses of Parliament, The Red Lion also became a popular haunt for British Prime Ministers. Indeed, the pub served every British Prime Minister up until Edward Heath in the 1970s - welcoming the likes of Sir Winston Churchill and Clement Atlee for a drink.
Situated between 10 Downing Street and the Houses of Parliament, the Red Lion is probably the best pub in the city for lovers of political history. There's every chance you'll catch a glimpse of some of our Government's elite in the bar, too.
Politiker traf ich zwar keinen (bzw. hätte ich wahrscheinlich ausser Theresa May und Boris Johnson eh niemanden erkannt), dafür gab es kühles Guiness und ich hatte nette Gespräche mit anderen Gästen. Aufgrund der Einrichtung und der angebotenen Speisen und Getränke, die ich so sah, würde ich jedem, der sich in der Nähe befindet, einen Abstecher empfehlen.
Tipp: The Red Lion
Aber irgendwann geht jeder Tag mal zu Ende und gegen 19:30 war es auch für mich Zeit, aufzubrechen. Ich ging vorbei an der Downing Street zur U-Bahn Station Picadilly Circus und fuhr zurück zum Bahnhof St. Pancras International Station. Im Bahnhof-Supermarkt machte ich abschließend noch Erfahrung mit einem Supermarkt der Zukunft (zumindest was die Kassen anging), denn genau umgekehrt zu jenen in Österreich gab es dort nur eine Kasse mit Personal und rund 10 Selbstbedienungskassen.
Um 21:45 kam ich dann wieder pünktlich in Kettering an, wo auch mein Kurztrip nach London sein Ende fand.
Fazit
Natürlich ist London viel zu groß und die Anzahl an Sehenswürdigkeiten zu hoch, um auch nur annähernd alles in London an einem Tag zu besichtigen. Aber mit etwas Wetterglück gelingt es doch, die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt zumindest von außen zu sehen. Mir hat das alleine schon sehr gefallen und zusammen mit dem Flair in dieser Stadt war es ein Wochenende, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.
Unterkunft und Anreise
Privatunterkunft, Hotel oder Hostel? Eigentlich war es noch nie so leicht wie heute, eine Unterkunft im Vorhinein auszuwählen und zu buchen. Nicht jedoch, wenn das Ziel die Hauptstadt Englands ist, gerade die Hauptsaison voll im Gange ist und man erst 3 Tage vor Reiseantritt man zu suchen beginnt. Nachdem ich nur eine Nacht bleibe, alleine unterwegs bin und wirklich nur etwas zum Schlafen brauche, entschied ich mich für das Hostel EastEnd Beds.
Öffentlicher Verkehr
Aber nicht nur die Unterkunft, auch die Zugfahrt galt es im Voraus zu organisieren. Der Preis der Zugtickets schwankt relativ stark abhängig von der Uhrzeit der Abfahrt und der Zeitspanne zwischen Buchung und Reiseantritt.
In London selbst ist man mit der U-Bahn und den Bussen am einfachsten und auch am schnellsten unterwegs. Hält man sich länger in London auf, ist die Oyster Card eine Überlegung wert. An meinem Wochenende zahlte sie sich jedoch nicht aus, daher kaufte ich einzelne Fahrten mit der U-Bahn. Diese kosteten jeweils rund 5 Pfund.
Tipp: Offizielle Seite der Verkehrsbetriebe in London mit allen Möglichkeiten des Ticketkaufs und einem Rechner für einzelne Wegstrecken.
Weiterführende Literatur
Auch wenn ich an diesem Wochenende unglaubliches Glück mit dem Wetter hatte, ist London doch für seine regelmäßigen Regentage bekannt. Reisemöwe hat auf ihrem Blog 22 Ideen für den Fall gesammelt, dass der Himmel in London die Schleusen öffnet.