Camping bei Venedig

Venedig im Regen - viele kennen vielleicht noch Österreichs Songcontestbeitrag aus dem Jahre 1991 von Thomas Forstner. Ob es wirklich so bezaubernd ist, wie im Lied dargestellt und was es sonst noch interessantes über das Weltkulturerbe zu wissen gibt, beschreibe ich im folgenden Artikel.

Die Anreise

Um die Anreise für den Nachwuchs möglichst kurz zu gestalten, starteten wir bereits am Donnerstag Abend Richtung Süden. Unser erstes Etappenziel hieß, wie schon vor einigen Jahren, San Daniele del Friuli, das wegen seinem Schinken weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Kurz vor Mitternacht erreichten wir den Stellplatz, auf dem wie erhofft noch genügend Stellplätze frei waren.

Am nächsten Vormittag schlenderten wir wieder durch die Gassen, erkundeten ein paar für uns neue Plätze und genossen den italienischen Kaffee.

Gut gestärkt und mit einigen Leckereien mehr im Wohnmobil, fuhren wir weiter Richtung Venedig. Ohne größere Verzögerungen erreichten wir am Nachmittag den Campingplatz Fusina.

Positiv hervorzuheben ist die Beschilderung zum Campingplatz nach der Autobahnabfahrt. Die letzten 10km führten durch ein Industrie- und Hafengebiet, wo leichte Zweifel aufkamen, ob wir uns noch auf dem richtigen Weg befanden. Aber bei jedem Kreisverkehr und jeder Abzweigung gab es Wegweiser zum Campingplatz und so war es relativ einfach, den richtigen Weg zu finden.

Camping Fusina Venezia

Der Campingplatz Fusina liegt am Rand der Venezianischen Lagune, neben der Mündung des Flusses Brenta, mit einem faszinierenden Blick auf Venedig. Die Koordinaten lauten 45.4204669 12.25779396 .

Es herrschte bis auf die Stellplätze direkt am Wasser freie Platzwahl. Aufgrund des Windes am Meer stellten wir uns aber eher in die Mitte des Campingplatzes, wo auch genügend Bäume bei Sonnenschein Schatten spendeten.

Es gab einige Sanitäreinrichtungen, welche schon etwas älter waren, aber auch ein relativ neues Gebäude, in dem sich die Duschen und Toiletten sowie Waschmaschinen und Trockner befanden. Sauber waren alle.

Der Supermarkt hatte zu üblichen Campingplatz-Supermarkt-Preisen frisches Gemüse und Gebäck, Getränke und diverse Lebensmittel. Das Restaurant und die Bar hatten trotz der frühen Saison schon geöffnet, aber wir besuchten diese nicht.

Am Campingplatz angekommen, merkten wir vom Industriegebiet bis auf einige große Schiffe, die aber relativ lautlos vorbeischwammen, nichts mehr. Jedoch befanden wir uns auch in einer Einflugsschneise für den Flughafen. Wer also auch tagsüber eine absolute Ruhelage sucht, sollte sich überlegen, ob er wirklich diesen Campingplatz ansteuern möchte. Ab ca. 19:00 war es jedoch komplett ruhig.

Die Fahrt nach Venedig

Der aus unserer Sicht größte Vorteil dieses Campingplatzes war die Fähre, die stündlich nach Venedig fuhr. Der Abfahrtssteg war nur wenige Meter vom Eingang des Campingplatzes entfernt und aufgrund der frühen Saison war auch der Andrang am Vormittag noch überschaubar. So hatten wir einen angenehmen Platz im hinteren Bereich am Fenster, wo wir auch unserem Kinderwagen leicht abstellen konnte. Es waren auch Hunde erlaubt bzw. auf dem Boot, ob für diese extra ein Ticket zu lösen war, weiß ich jedoch nicht.

Nach rund einer halben Stunde kamen wir am Haltesteg Zattere in Venedig an. Dieser befand sich nur wenige Meter von der Holzbrücke Ponte dell’Accademia entfernt, von der wir bereits einen ersten traumhaften Ausblick auf die Kirche Santa Maria della Salute und den Canale Grande hatten.

Highlights in Venedig

Eigentlich ist Venedig ein einziges großes Highlight Aber ein paar Punkte sind mir besonders in Erinnerung geblieben, und die möchte ich gerne weiterempfehlen.

Mittagessen

Die Trattoria Pizzeria Da Paolo (Calle Seconda de la Fava 2389) liegt etwas abseits der großen Touristenstraßen. Da beim Vorbeigehen gerade ein Gewitter aufzog, hatten wir nicht viel Zeit um noch ein Restaurant auszuwählen, aber das Da Paolo erwies sich als gute Wahl für uns.

Das Preis/Leistungsverhältnis war für Venedig sehr gut und das Personal sehr zuvorkommend. Mit Kleinkind und Kinderwagen war es in den kleinen Restaurant zwar etwas beengt und umständlich, aber die Kellnerinnen und auch der Chef waren davon nicht genervt, sehr freundlich und um eine gute Lösung bemüht.

Ponte dell’Accademia

Wer auf der Suche nach Postkartenmotiven in Venedig ist, kommt um die Ponte dell’Accademia bzw. deren Ausblick nicht vorbei. Von der Holzbrücke ist der Ausblick auf den Canale Grande und die Kirche Santa Maria della Salute nicht umsonst einer der bekanntesten Fotomotive und sehr beliebt.

Am einfachsten erreicht man die Brücke durch eine Fahrt mit dem Vaporetto bis zur Haltestelle Accademia.

Natürlich ist sie vor allem am Vormittag sehr stark besucht, aber am späteren Nachmittag oder nach einem Gewitter (wie nach unserem Besuch bei Da Paolo) findet man relativ einfach einen guten Platz.

Eine Fahrt mit dem Vaporetto

Das Vaporetto ist das einzige echte öffentliche Verkehrsmittel auf Venedig. Es ist ein Personenschiff, welches ähnlich wie ein Bus in der Stadt regelmäßig Stationen anfährt. Insgesamt gibt es etwa 20 Linien, die sowohl innerhalb von Venedig wie auch zwischen den Inseln und dem Festland verkehren. Der Abstand zwischen den Stationen ist auf der Hauptinsel nur einige 100 Meter und es werden in einer Richtung die Stationen beider Ufern des Canale Grande angefahren, wodurch sie auch einfach zum Wechseln der Uferseite verwendet werden können.

Fährt man auf dem Canale Grand von S. Marco bis Ferrovia kann man einige der bekanntesten Sehenswürdigkeiten wie die Kirche Santa Maria della Salute, die Rialtobrücke und den Palazzo Barbarigo vom Wasser aus sehen. Die besondere Perspektive und im Sommer das angenehme Lüfterl machen die Fahrt mit dem Vaporetto zu einer willkommenen Abwechslung zum Schlendern durch die Gassen.

Eine Alternative zu einer Fahrt mit dem Vaporetto sind Wassertaxis, die wie ein normales Taxi gebucht werden können, oder natürlich eine Fahrt mit einer Gondel. Beides schlägt sich natürlich mit höheren Preisen zu buche.

Wie ist nun Vendig im Regen?

Wir hatten eigentlich großes Glück, denn die Sonne scheinte jeden Tag. Am ersten Tag gab es jedoch ein Gewitter, währenddessen wir bei Da Paolo etwas aßen. Ein paar Ausläufer bekamen wir trotzdem zu spüren. Der Vorteil danach ist, dass man sich fast alleine vor den Sehenswürdigkeiten befindet, aber das wars eigentlich. Die Brücken sind rutschig und der Wind pfeift durch die Gassen. Somit hört sich Vendig im Regen zwar romantisch an, aber ich bin trotzdem ein Fan von Vendig bei Sonnenschein

Urlaub in Italien

Italien ist Mitglied der Europäischen Union und ein Schengen-Land, wodurch es bei der Ein- und Ausreise zu keinen großen Wartezeiten kommen sollte.

Währung: Euro; Bankomaten gibt es meist in größeren Supermärkten oder in Banken, die sich hauptsächlich in den Ortszentren befinden.

Sprache: italienisch; in den Touristenorten, vorallem an der oberen Adria, wird aber sehr oft auch Deutsch gesprochen.

Anreise: In Österreich wird eine Autobahnvignette, welche bei der Grenze oder an den Raststationen erhältlich ist, benötigt. Kommt man aus dem Norden, kann zusätzlich noch eine Maut für den Tauerntunnel oder die Brenner-Überquerung anfallen. In Italien wird eine Maut bei der Abfahrt von der Autobahn eingehoben.

Hunde: Der EU-Heimtierausweis, den man bei jedem Tierarzt erhält, wird benötigt. Der EU-Heimtierausweis belegt, dass das Tier gegen Tollwut geimpft und per Mikrochip gekennzeichnet wurde.

Um jeglichen Missverständnissen vorzubeugen möchte ich betonen, dass ich von den Betreibern des Campingplatzes, Venedig-Tourismus etc. weder beauftragt noch gesponsert wurde, um diesen Artikel zu schreiben. Es ist einfach ein sehr schönes Fleckchen Erde und diese Eindrücke teile ich hier gerne Lächelnd

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Der Artikel wurde zuletzt am 04.03.2024 geändert.
Das bin ich - Johannes Gruber
Geschrieben von

Reisen, Fotografieren, neues entdecken... Die Brötchen in der Software-Entwicklung verdienend, bin ich in meiner Freizeit auf der Suche nach neuen Plätzen und halte gerne besondere Momente mit der Kamera fest.