Fragen und Antworten zu unserem Roadtrip durch Frankreich

Muss ich Französisch sprechen, um mich verständigen zu können?

Es gibt dieses Gerücht, dass Franzosen nur Französisch sprechen. Ist man dieser Sprache nicht mächtig, so hat man Pech gehabt.

Ich muss diesem Gerücht heftig widersprechen! In den bisherigen 5 Wochen Urlaub, die ich in Frankreich verbringen durfte, war jeder bemüht, sich mit Englisch oder Deutsch mit mir zu verständigen bzw. mir zu helfen, wenn ich eine Frage hatte.

Wieviele Kilometer können an einem Tag zurückgelegt werden?

Eine der ersten Überlegungen bei der Reiseplanung war natürlich, wie lange wir für die über 1600km von Dobl zum Mont Saint-Michel wohl benötigen werden. Aufgrund der Maut und weil auch der Weg das Ziel sein sollte, wollten wir Autobahnen in Frankreich vermeiden. Und dies stellte die Geduld vorallem auf den ersten 100 Kilometern in Frankreich auf eine harte Probe. Unzählige Kreisverkehre, kleine Ortschaften und kurvige Straßen ließen meist keine höhere Geschwindigkeit als 70km/h zu. Aber es gab mit der Zeit mehr Überlandstraßen, die gut ausgebauten Bundesstraßen oder Schnellstraßen ähnlich waren und so ein rasches Fortkommen ermöglichten.

Es ist daher etwas schwierig zu sagen, wieviel Kilometer in einem Tag zu schaffen sind. Fährt man nur Autobahn, würde ich um die 700-800 Kilometer veranschlagen. Bei Bundes- und Landesstraßen gehe ich von einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 70km/h aus. Nach rund 10h inklusive Pause haben wir uns auch meist um eine Übernachtungsmöglichkeit umgesehen, da dann die Konzentration und auch die Geduld schon merklich nachgelassen hat. Ausserdem befanden wir uns ja im Urlaub und nicht auf der Flucht Zwinkernd

Auf welches Zubehör sollte bei einem ausgeliehenen Wohnmobil geachtet werden?

Bei der Miete des Wohnmobils waren unter anderem eine Flasche Gas zum Kochen und Kühlen, Sanitärtabletten für das WC, die Autobahn-Vignette für Österreich, die Warntafel für den Fahrradträger und die Stromadapter für den Campingplatz inklusive Kabelrolle inkludiert.

Aber natürlich denkt man an einige Dinge erst, wenn man sie benötigt und merkt, dass sie nicht mit im Gepäck sind. Bei uns waren das zum Beispiel Auffahrkeile, um auch auf schrägen Stellplätzen angenehm zu schlafen oder ein Schlauch mit entsprechendem Adapter, um Frischwasser aufzufüllen.

Im Internet findest du zahlreiche Packlisten, die dir eine Hilfe beim Packen des Wohnmobils sein können.

Wieviel hat euch die Reise gekostet?

Wohnmobil

Wohnmobilmiete für 20 Tage 3.000,00 €
Endreinigung 90,00 €
11kg Gasfüllung 38,00 €
Gesamt 3.278,00 €

Inkludiert waren 350 Freikilometer pro Tag.

Der Preis für Diesel betrug zwischen 1,20 € und 1,35 € pro Liter.

Wir zahlten 55,00 € in Frankreich und 60,00 € in Italien für die Autobahnmaut. Diese ist als relativ hoch einzustufen, da wir in Frankreich meist auf Bundes- und Landstraßen unterwegs waren.

Übernachtung

Dieser Punkt fiel überraschend günstig aus, da wir meist Stellplätze fanden, wo keine Gebühr zu entrichten war. Für die Campingplätze zahlten wir zwischen 40,00 € und 60,00 € pro Nacht für 2 Personen, einen Hund und dem Wohnmobil inklusive Strom etc.

Verpflegung

Die Preise in den Supermärkten unterschieden sich so gut wie nicht zu jenen in Österreich und Deutschland. Den größten Unterschied merkte ich bei Getränken (egal ob stilles Mineralwasser oder Bier).

Restaurantbesuche waren natürlich stark abhängig von der touristischen Berühmtheit des Ortes aber allgemein waren diese etwas teurer als in Österreich oder Deutschland.

Eintritte

Dieser Posten war für uns vernachlässigbar, da wir auf der anderen Seite hauptsächlich an den Schönheiten, die die Natur bot interessiert waren und auf der anderen Seite Sammy nie alleine im Wohmobil wegen eines Museumsbesuches lassen wollten.

An einigen Plätzen war eine Parkgebühr zu entrichten, die meist um die 5,00 € betrug.

Welche Ziele oder Sehenswürdigkeiten hättet ihr auslassen können

Sollte ich hier etwas schreiben, denn ob man sich etwas sparen kann, ist eine sehr subjektive Einschätzung und auch von verschiedenen Faktoren wie dem Wetter oder der Anzahl der Touristen abhängig.

Sagen wir, dass allgemein die Begeisterung nicht so groß war, wenn der Weg dorthin relativ weit war und dann jedoch das Ziel nichts besonderes war. So erlebt den Ort Cap Ferret mit seinem Leuchtturm. Auch bin ich mir im Nachhinein nicht mehr sicher, ob ich die halbtägige Fahrt (von der Anreise ganz abgesehen) durch Camargue für ein paar rosa Flamingos nochmal auf mich nehmen würde.

Alle anderen Ziele erfüllten unsere Erwartungen bzw. übertrafen diese sogar.

Was waren eure Highlights?

Zusammenfassend war die gesamte Reise ein einziges großes Highlight Lachend

Wir besuchten bzw. erlebten fast alle in der Einleitung aufgelisteten Punkte und eigentlich noch viel mehr. Da wir den Weg als Ziel auserkoren und relativ flexibel waren, sahen wir noch viel mehr als wir uns vorgenommen haben.

Aber um auch diese Frage zu beantworten, würde ich sagen, meine persönlichen Highlights waren

Welche Verpflegung habt ihr mitgenommen?

Im Nachhinein wären eigentlich nur Kaffee, ein paar Gewürze und Getränke nötig gewesen. Mit Super U, Carrefour und Intermarché ist das Supermarktangebot mehr als ausreichend und man erhält zu ähnlichen Preisen wie in Österreich und Deutschland Lebensmittel, Getränke, aber auch Haushaltswaren.

Teilweise hatten die Geschäfte auch Sonntags offen, vorallem die Bäckereien hatten auch in kleinen Orten immer frisches Gebäck Sonntags.

Wie hoch ist die Autobahnmaut in Frankreich?

Das französische Autobahnnetz wird von verschiedenen Gesellschaften betrieben und ist mit Ausnahme von Teilen der Stadtautobahnen und -umfahrungen von Paris, Lyon, Bordeaux, Marseille und Toulouse sowie einiger Teil- und Zubringerstrecken mautpflichtig.

Die Maut ist leider nicht einheitlich und so ist im Vorhinein keine genaue Aussage über die Höhe der Maut zu treffen. Leider gibt es auch an den Mautstationen keine Hinweise über die Höhe und so kann es zu (bösen) Überraschungen beim Bezahlen kommen.

Die französischen Autobahngesellschaften bieten einen Rechner an, mit dem die Maut ermittelt werden kann.

Zumeist wird bei der Auffahrt auf die Autobahn per Knopfdruck ein Ticket aus einem Automaten entnommen und der Tarif beim Wechseln oder Verlassen der Autbahn bezahlt. Dabei wird das Ticket vorgelegt und das Fahrzeug in eine der Klassen eingestuft. Es werden meist Bargeld und die gebräuchlichen Kreditkarten akzeptiert.

Welche Pflichten habe ich in Frankreich als Hundehalter?

Sehr positiv fiel uns auf, dass die Franzosen im Allgemeinen sehr hundefreundlich sind. Sammy bekam in Restaurants unaufgefordert Wasser, er wurde regelmäßig gestreichelt und auch freundlich angesprochen.

Folgende Bestimmungen müssen bei der Einreise erfüllt sein:

  • Genaue Identifizierung (Mikrochip seit dem 3. Juli 2011 oder Tätowierung, wenn diese vor dem 3. Juli 2011 durchgeführt wurde und gut leserlich ist).
  • Gültige Impfung gegen die Tollwut (Erstimpfung: Einfuhr erst 21 Tage nach Erstimpfung möglich - Auffrischung: max. 1 Jahr nach der letzten Impfung oder länger je nach Impfstoff, muss auf dem Impfpass angegeben sein); es gibt keine Ausnahmen vom Impfgebot, auch nicht bei jungen bzw. frisch geborenen Tieren.
  • Europäischer Pass (Ausstellung bis zum 29.12.2014: gemäß der EU-Entscheidung Nr. 2003/803 – Ausstellung nach dem 28.12.2014: gemäß EU-Verordnung Nr. 577/2013), der von einem Tierarzt ausgefüllt wurde. Er muss die Identifizierung und die gültige Impfung bestätigen.

Tollwutimpfungen, die 3 Jahre gültig sind, sind auch in Frankreich anerkannt, sobald der Impfstoff explizit auf dem Impfpass angegeben ist.

Offiziell sind Hunde an den Stränden nicht erlaubt, was auch durch diverse Schilder gezeigt wird. Abseits der Hauptstrände fanden wir jedoch immer Plätze, wo wir auch auf zahlreich andere Hunde und deren Besitzer trafen. In den Innenstädten, Restaurants oder auf Campingplätzen hatten wir mit Sammy nie ein Problem.

Konnte der Hund zum Mont Saint-Michel mitgenommen werden?

Ja, auf der Insel Mont Saint-Michel kann man sich auch mit einem Hund frei bewegen. Ein Besuch der Abtei oder La Merveille ist jedoch nicht möglich. Auch ist eine Mitnahme des Hundes in den Shuttle-Bussen, die zwischen den Parkplätzen und der Insel verkehren, nicht möglich. Meiner Meinung nach ist dies aber kein Nachteil, denn der Fußmarsch dauert nicht länger als eine Stunde, ist durchgehend asphaltiert und bietet einen traumhaften Ausblick auf die Anlage.

Zu bedenken ist, dass sich unter Tags sehr viele Personen durch die engen Gassen bewegen und der Hund daher kein Problem damit Menschenmassen haben sollte. Auch aufgrund höherer Temperaturen empfehle ich daher, bereits möglichst früh am Morgen mit der Besichtigung zu beginnen.

Am Eingangstor befindet sich eine Wasserstelle (die einzige, die uns aufgefallen ist).

Eine Alternative zur Mitnahme ist, den Hund im Besucherzentrum in einen Zwinger zu geben. Dieser kann für €8,30 pro Tag gemietet werden.

Wie sicher ist das Übernachten ausserhalb von Campingplätzen?

Ich würde hier unterscheiden zwischen

  • Offiziellen Stellplätzen: geschotterte oder asphaltierte Plätze, die keine Infrastruktur oder nur eine Ver- bzw. Entsorgungsstation für Abwasserabfluss, Frischwasser und Strom haben.
  • Frei stehen: Man übernachtet an einem Platz, der offiziell nicht für diesen Zweck bereitgestellt wird.

Eines gleich vorweg: richtig frei sind wir nie gestanden. Wir suchten uns entweder offizielle Stellplätze oder stellten uns auf Plätze, wo bereits einige Wohnmobile gestanden sind. Wir versuchten Autobahnrastplätze, große Städte und Plätze, wo wir alleine gestanden wären, zu vermeiden.

Unter diesem Gesichtspunkt fühlten wir uns nie unsicher. Wir fanden auch fast immer einen Platz, der etwas abgelegen war bzw. wo es keine Lärmprobleme gab. Ich hörte auch nie von Überfällen oder ähnliches in der Bretagne oder an der französischen Atlantikküste. Sicher gab uns auch Sammy ein gutes Gefühl, der bei Geräuschen zumindest ganz genau hinhörte, ob etwas verdächtig war.

Welche Tipps hast du für uns?

Welche Tipps hast du zu einer Reise in Frankreich? Gab es Plätze, die du nie mehr anfahren würdest oder auf der anderen Seite auf jeden Fall noch mehrmals besuchen würdest?

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Der Artikel wurde zuletzt am 04.03.2024 geändert.