Drachenhöhle - Rote Wand - Tyrnauer Alm

Felsrinne, Drachenhöhle, Almen, eine rote Felswand und Steinböcke - das hört sich nach Abenteuer an! Und so brachen wir an einem sonnigen Samstagmorgen auf nach Mixnitz, zu einer der aufregendendsten Wanderungen, die ich bisher erlebte.

Die Anreise

Mittels Auto ist die Anreise über die S35 bequem und wahrscheinlich auch am einfachsten - an der Ausfahrt Mixnitz von der Schnellstraße ab- und dann direkt in den Ort reinfahren. Parkmöglichkeiten bieten sich beim Bahnhof Mixnitz oder man  hält sich im Ort eher rechts und biegt in die Heubergstraße ein, wo sich nach ca. einem Kilometer Parkplätze befinden (15.369074/47.322461).

Es gibt auch die Möglichkeit mit dem Zug nach Mixnitz zu reisen. Aufgrund der günstigen Lage zwischen Graz und Bruck an der Mur verkehren hier regelmäßig in relativ kurzen Abständen Züge. Der einzige Nachteil ist, dass sich durch die Lage des Bahnhofes die Wanderstrecke insgesamt um rund 2 Kilometer verlängert.

Die Drachenhöhle

Gleich von beginn an ging es zackig bergauf und so machten wir viele Höhenmeter in relativ kurzer Zeit. Daher dauerte es auch nicht lange, und wir bekamen die ersten schönen Ausblicke auf Mixnitz und das Murtal.

Nach rund 45 Minuten erreichten wir die erste Schlüsselstelle, die auch für unseren Hund Sammy einiges an Denkleistung erforderte: Eine Felsrinne, nur mit einer Kette gesichert, lag vor uns. Sie mutete jedoch nur auf den ersten Blick als sehr großes Hindernis an und so erreichten wir nach etwas mehr als 1,5 Stunde die sagenumwogene Drachenhöhle. Freunde von Sagen sei an dieser Stelle "Der Drachentöter von Mixnitz" ans Herz gelegt.

Höhlenführungen

Die Drachenhöhle wurde 1949 zum Naturdenkmal erklärt. Sie ist eine der bedeutendsten Quartiere für Fledermäuse in Österreich und darf nur im Rahmen von Führungen betreten werden. Geführte Touren werden von Mai bis Oktober angeboten. Auskunft darüber gibt das Gemeindeamt Pernegg an der Mur.

Rote Wand

Nach einer kleinen Stärkung ging es weiter Richtung Rote Wand. Es war zwar kein offizieller Wanderweg ausgeschildert, doch mithilfe gelber Markierungen und dem GPS ging es sicher über Stock und Stein, bergauf und bergab durch den Wald zur Bucheben, einer großen, idyllischen Lichtung auf 1081m Seehöhe. Dort gibt es nun die Möglichkeit, wieder nach Mixnitz direkt zurückzukehren, oder die Wanderung zur Roten Wand fortzusetzen. Da es erst Mittags war, entschieden wir uns für Zweiteres.

Am Wanderweg 747 ging es nun für 2,5 Stunden wieder bergauf zum Gipfelkreuz der Roten Wand auf 1505m Seehöhe. Während des Aufstiegs kreuzten Eichörnchen (ok, nicht so aufregend), aber auch Gämse unsere Wege. Den Höhepunkt bildete jedoch eine kleine Herde von Steinböcken, die gemütlich im Wald standen und sich von den Wanderern überhaupt nicht stören ließen. Auch wenn die Wanderung sich bislang sehr abwechslungsreich gestaltete, waren die letzten Meter vor dem Gipfel schon teilweise mühsam. Aber oben angekommen, waren alle Mühen vergessen, denn ein traumhafte Ausblick bot sich uns an.

Tyrnauer Alm

Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein ließen wir das Panorama des umgebenden Hügellandes auf uns wirken. Aber wir wussten auch, dass noch einige Stunden Wandern vor uns lagen und so machten wir uns wieder auf den Weg. Unser nächstes Ziel hieß Tyrnauer Alm, die wir nach rund 45min gemütlicher Wanderung erreichten. Unsere Hoffnung, dass aufgrund des schönen Wetters die Almhütte noch geöffnet war, wurde erhört und so konnten wir bei dieser sehr gemütlichen und urigen Hütte unseren Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wieder auf Vordermann bringen.

Der Abstieg bot nochmals wunderbaren Blicke auf die Rote Wand und es erstaunte mich, dass wir nicht mal 3 Stunden zuvor noch soviel höher herumwanderten. Nach rund 2 Stunden erreichten wir erschöpft aber glücklich das Auto und traten die Heimfahrt an.

Mein Fazit

Die Wanderung zur Drachenhöhle und der Roten Wand ist eine der abwechslungsreichsten Wanderungen, die ich bisher kenne. Von einer finsteren Höhle über traumhafte Ausblicke bis hin zu seltenen Tieren bietet sie für fast jeden Wandergeschmack etwas.

Ausgenommen der Felsrinne ist sie technisch nicht anspruchsvoll, jedoch sollte man eine gewisse Grundausdauer mitbringen, da einige Höhenmeter und Kilometer an Wanderwege zurückzulegen sind. Alternativ kann die Wanderung auch auf zwei Wanderungen aufgeteilt werden.

Fakten

Ausgangspunkt: Mixnitz (Parkplatz Drachenhöhle: 15.369074/47.322461, 447m Seehöhe)
Gehzeit: bis zur Drachenhöhle rund 1,5 Stunden, von dort bis zum Gipfel der Roten Wand ungefähr 3 bis 4 Stunden, von dort zur Tyrnauer Alm rund 45 Minuten. Von der Tyrnauer Alm zurück zum Parkplatz sind nochmals ungefähr 2 Stunden einzuplanen. Mit Pausen waren wir insgesamt 9,5 Stunden unterwegs.
Schwierigkeit: mittel
Kondition: mittel
Ausrüstung: Bergschuhe, Wind- und Regenschutz
Achtung: da es bis zur Tyrnauer Alm keine Wasserstelle gibt, ist für genügend Flüssigkeit zum Trinken schon von Beginn an zu sorgen!
Einkehrmöglichkeit: Tyrnauer Alm

Die Wanderung ist auch mit Hunden machbar (Labrador oder ähnliche Rassen sind kein Problem). In der Felsrinne ist, abhängig von Größe und Geschick des Hundes, eventuell etwas Hilfe bei einigen Stellen nötig. Nimmt man den Hund mit, bitte noch umsichtiger genügend Wasser mitnehmen!

GPS Track

Hier kannst du dir den GPS Track runterladen, den ich während der Wanderung aufgezeichnet habe.

GPS Track

Beim Rückweg ist ein kleiner Umweg erkenntlich. Von der Tyrnauer Alm weg führt eine Forststraße, die eine Zeit lang genutzt werden kann. Bei einer scharfen Linkskehre ist jedoch geradeaus zu gehen, um auf dem kürzesten Weg ins Tal zu kommen.

Das Wetter in Mixnitz

Bewölkt
7 °C
Feuchtigkeit: 97%
Niederschlag: 45%
Wind: 3 km/h West
Überwiegend sonnig
Mi
2°C
17°C
Leichter Regen
Do
7°C
17°C
Meist bewölkt
Fr
3°C
16°C
Teilweise sonnig
Sa
2°C
18°C

Literaturhinweise

Wanderung auf Bergfex

Da ich immer auf der Suche nach solchen Wanderzielen bin, würde es mich freuen, wenn du mir welche empfehlen kannst. Schreib mir deinen Lieblingswanderweg!

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Der Artikel wurde zuletzt am 04.03.2024 geändert.
Das bin ich - Johannes Gruber
Geschrieben von

Reisen, Fotografieren, neues entdecken... Die Brötchen in der Software-Entwicklung verdienend, bin ich in meiner Freizeit auf der Suche nach neuen Plätzen und halte gerne besondere Momente mit der Kamera fest.